In der Tropfsteinhöhle deiner Seele
Ich lade dich ein zu einer Reise,
die deinem Unbewusstem viel Raum schenkt.
So begib dich in Gedanken auf eine
Reise in den Süden,
wo es viele hübsche Inseln gibt.
Rundum mit Wasser umgeben und den sanften Geräuschen
der heran rollenden und zurück fließenden Wellen.
Stetig und gleichmäßig ...
so dass sich der Atem anpassen kann...
ein und aus...
und noch einmal ...
ein und aus.
Ruhig und gleichmäßig...
ein und aus.
Nach einer Weile ist es Zeit für einen
Ausflug in das Landesinnere ...
dort wo der Weg gesäumt ist mit üppig blühenden
herrlichen Sträuchern von Oleander ...
Blüten in dunklem Rosa und strahlendem Weiß .
Vorbei an Olivenhainen aus dem dieses flüssige Gold
entsteht, das alles in Bewegung hält...
Schon bald ist das Ziel erreicht...
Hinweisschilder weisen den Weg zu einer
Tropfsteinhöhle ungeahnten Ausmaßes.
Sachte führt ein ausreichend breiter Weg hinein.
Eine dezente Beleuchtung lässt das Gestein
in seinen
bizarrsten Formen erscheinen.
Es gibt so viele Nischen und Nebenhöhlen
in dieser großen Tropfsteinhöhle,
in ihren
ungeahnten Ausmaßen,
Höhen und Tiefen.
Dunkle und verzweigte Nischen kaum auszuloten
in ihrer schmerzlichen Vergangenheit ...
Höhlen in denen ein unausgesprochenes
Sprechverbot besteht...
weil sonst alles in Unruhe gerät...
Dann diese herrlich großen Räume...
Tropfstein an Tropfstein hängt nebeneinander.
Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt während all dieser Zeit,
dass die Tropfsteine,
an denen die Feuchtigkeit herab rinnt,
wachsen und wiederum ihre
Gegenstücke am Boden der Höhle
ihnen entgegen wachsen.
Fast so wie Tränen,
die Wachstum und Reife symbolisieren,
die so kostbar wie Perlen
herunter rinnen und
für lösende Prozesse sorgen.
Es wundert nicht, dass am Grunde der Höhle
ein See all die vielen Perlen auffängt.
Nichts geht verloren ...
aus schmerzlichen Erfahrungen
werden kostbare Erinnerungen.
Auch die Farben der verschiedensten Tropfsteine...
sie verraten viel.
Manche so hell und rein wie Alabaster...
fast meint man helle klingende Töne
aus der Kindheit zu hören.
Andere in leichten Rosetönen,
fahnenartig gefaltet stehen sie für das
Auf und Ab des Lebens.
Weiter die Steine in den verschiedensten Grautönen...
diese Mischung von schwarz und weiß...
in den verschiedensten Abstufungen.
Sie stehen für die Ambivalenzen des Lebens.
Nicht zuletzt die Steine,
die mitten im Wege stehen...
die einen zwingen,
andere Wege zu gehen.
Umleitungen
oder auch Nebenwege,
die für manche Überraschungen gut sind
und für völlig neue Erfahrungen sorgen.
Am Rande auch sehr mächtige Steine,
die fast schützend den Weg begrenzen
und andere,
ähnlich einer mehrstöckigen Festtagstorte,
die große Ereignisse verkünden.
Immer wieder auf's Neue erscheinen von Ferne
Zugänge von Höhlen,
die nur verschwommen wahrzunehmen sind.
Die Orte der unerfüllten Wünsche.
Sie verdienen eine besondere Beachtung ...
denn was früher unmöglich war....
kann schon jetzt möglich sein.
So schwingt ein kleines keckes
" WARUM DENN NICHT "
im Raum und setzt sich fort
wie ein Echo,
bis der ganze Höhlenraum davon erfüllt ist.
Wer weiß....
das Unbewusste wird das Kunststück vollbringen
und Wünsche werden Wahrheit.
Mit dieser Gewissheit gelingt es ganz leicht,
sich wieder auf dem Weg aus der Tropfsteinhöhle
hinaus zu bewegen,
den Höhenunterschied leicht zu bewältigen...
um wieder anzukommen.
Ankommen im Hier und Jetzt,
mit der untrüglichen Gewissheit,
immer wieder an diesen Ort
zurückkehren zu können,
um
Ruhe,
Kraft und Inspiration
zu erfahren.
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